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Birdwatching in der Extremadura

Eine Reise ohne Rad, dafür aber trotzdem mit ganz viel Natur und tollsten Landschaften. Ich wollte mal einen Urlaub der anderen Art machen. Etwas was sonst keiner macht. Und es sollte dort warm sein, den der Winter war nah. Ich suchte auf der Landkarte nach interessanten Orten und blieb mit dem Finger im Westen Spaniens hängen.

Der Nationalpark Monfragüe ist berühmt für seine reichen Vogelvorkommen. Vogelliebhaber aus der ganzen Welt kommen in diesen Park und diese Gegend, um die zahlreichen Vögel zu beobachten: Greifvögel, Kraniche, Schwarzstörche oder Großtrappen und noch viele mehr. Die Extremadura dient zahlreichen Vogelarten als Brut- und Aufzuchtgebiet. Tausende Vögel machen hier auf der Durchreise halt und bevölkern die karge, weite Landschaft, besonders im Frühling. 

Warum also nicht einfach nur mal Vögel beobachten? Eine bessere Entschleunigung kann es doch nicht geben. Also flog ich kurzerhand nach Madrid und fuhr mit dem Mietwagen die knapp 300 km Richtung Westen ins Nichts. Dort verbrachte ich 4 Tage in einer kleinen, sehr einfachen Pension in Torrejón el Rubio, einem sehr kleinen Dorf am Südrand des Nationalparks. Hier gab es nichts: keine Touristen, keine Geschäfte, keine Ablenkung, kein Verkehr. Nur ein kleines Dorf, eine Pension mit Bar, ein kleines Restaurant und das wars. Neben dem Nationalpark besuchte ich weitere Regionen der Extremadura. Und ohne groß eine Geschichte dazu zu erzählen, folgt hier eine Fotoserie, was einen dort alles erwarten kann. 

 

Als erstes begrüßten mich Rinder auf einer Weide voller Eichen. Stein- und Korkeichen prägen den nördlichen Teil der Extremadura. 

Der Nationalpark Monfragüe. Hier mündet der Tiétar in den Tajo. Der Fluss wurde hier im Nationalpark aufgestaut.

Überall begegnet man Rothirschen, die zum Teil wenig Scheu vor den Menschen zeigen.

Frühmorgens auf dem Castillo de Monfagüe, einer alten Burganlage auf dem höchsten Punkt des Parkes.

Das Castillo wurde im 9. Jahrhundert von islamischen Eroberen angelegt und seit dem 12. Jahrhundert von verschiedenen Ritterorden genutzt. Heute steht noch die Ruine eines Runden Turmes und ein fünfeckiger Turm aus dem 15. Jahrhundert. 

Direkt gegenüber der Burg liegt auf der anderen Seite des Flusses liegt der Salto del Gitano, ein steil aufragender Granitfelsen.

Bei genauerer Betrachtung sitzen auf dem Felsen hunderte Gänsegeier. Hier im Nationalpark gibt es eine riesige Kolonie mit rund 500 Paaren. Außerdem gibt es hier mit 300 Paaren Europas größte Kolonie an Mönchsgeiern. Dazu noch einige Paare von Spanischen Kaiseradlern, Steinadlern, Schlangenadlern und Schmutzgeiern. Man sieht jedoch fast ausschließlich die Gänsegeier.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen den Boden berühren, fangen die Geier an zu fliegen.

Und lassen sich von der Thermik nach oben treiben.

Der Gänsegeier fällt besonders durch seine zweifarbigen Flügel auf. Die Spannweite liegt zwischen 230 und 270 cm. Es folgt eine kleine Bilderserie dieser eindrucksvollen Vögel.


Der Mönchsgeier ist der zweitgrößte Greifvogel Europas. Mit einem Gewicht von um die 10 kg und einer Spannweite von bis zu 3 m ist er ein sehr imposantes Tier. Leider ist diese Art gefährdet und in vielen Regionen ist er bereits verschwunden. Auch ich habe hier nur einen vor die Kamera bekommen.

Mönchsgeier im Flug. Es folgen weitere Tiere der Extremadura. Für den einen vielleicht etwas langweilige, aber die seltenen wie Großtrappe, Schwarzstorch oder Blauelster habe ich nicht vor die Kamera bekommen. Die Blauelstern waren einfach zu schnell zum fotografieren. 

Die Amsel.

Der Hausrotschwanz.

Das Rotkelchen.

Der Buchfink.

Der Graureiher.

Die Korkeiche.

Das Rotwild.

Neben dem Park bin ich ein bisschen umher gefahren. Die Landschaft ist einfach nur weit, weit und weit. Menschen sieht man eher selten. Es folgen ein paar Landschaftsaufnahmen.

Dehesas - eine uralte Kulturlandschaft geprägt durch Eichenwälder.

Hundszähne. Kleine Felsen aus Schiefer, die im südlichen Teil der Extremadura, der Serena aus dem Boden schauen. Hier auf den weiten Flächen leben die seltenen Großtrappen. Ich sah eine, die schnell wieder im Gebüsch verschwand.

Die Serena, endlose Weiten im Nichts. Das größte zusammenhängende Steppengebiet Spaniens.

Endlose Weite; kilometerlange Straßen geradeaus. Wer das liebt, ist hier richtig.

Ein paar Stauseen irgendwo in der Extremadura.

Castell von Puebla de Alocer. Der Eintritt kostet 1 Euro. Es lohnt sich.

Die schwarzen iberischen Schweine gibt es nur hier und sie fressen nur Eicheln. 

Der kleine Mietwagen von Avis hat mich sicher überall hingebracht. Kosten für 4 Tage: 60 Euro.

Und nach 3 Tagen verabschiede ich mich vom Monfragüe.

Und fahre auf dem Rückweg nach Madrid durch die Sierra de Gredos, einem Stück des Iberischen Scheidegebirges in Zentralspanien. Zuvor vorbei an echten spanischen Stieren.

In der Sierra de Gredos gibt es einen Nationalpark, in dem viele Steinböcke leben. 

Bis auf knapp 2000 m geht die Straße ins Hochgebirge.

Und zum Abschluss wurde ich belohnt. Mit einer großen friedlichen Steinbockfamilie.

Und damit gingen 4 schöne Tage zu Ende. Wer sowas mag, dem kann ich das nur empfehlen. Zur kargen schönen Landschaft gehört allerdings auch Entbehrung, oder man mietet sich eines der ganz wenigen teuren Hotels. Ansosten bekommt man einfaches Essen, einfache Zimmer, einfache Menschen und viel Natur. Mir hat es sehr gefallen.

Da war ich in etwa unterwegs. @openstreetmaps.de

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